Mitarbeitergespräche: Die Mühe lohnt sich
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Um ihr Potenzial zu entfalten und ihre Fähigkeiten effektiv zu nutzen, brauchen Mitarbeiter eine Rückmeldung über ihr Verhalten und ihre Leistung. Worauf man bei Mitarbeitergesprächen achten sollte. Rund um den Jahreswechsel ist oft die Zeit für klassische Mitarbeitergespräche. Aber sind diese überhaupt noch notwendig? Denn zu einer guten Mitarbeiterführung gehört auch, regelmäßig Feedback zu geben. Rückmeldungen über das Verhalten und die Leistung steigern die Zufriedenheit und die Motivation der Mitarbeitenden, sie beeinflussen deren Arbeit positiv. Sie verleihen Orientierung, wie deren Arbeit gesehen wird. Manche halten deshalb das Mitarbeitergespräch für ein veraltetes Führungsinstrument. Continuous Performance Management (CPM) wird ein immer populäres Instrument der Mitarbeiterbeurteilung. Es lohnt sich trotzdem, Mitarbeitergespräche durchzuführen und sich genau darauf vorzubereiten – selbst wenn die Betroffenen bereits einige davon geführt haben. Diese zentralen Aspekte sind bei Mitarbeitergesprächen zu beachten.
Warum regelmäßiges Feedback nicht reicht
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Laufendes Feedback im Arbeitsalltag kann ein Mitarbeitergespräch nicht ersetzen – und umgekehrt. Es erfolgt meist aus der Situation heraus, anlässlich eines bestimmten Falls. Dabei geht es um schnelle Verbesserungen und Lernprozesse. Das Mitarbeitergespräch befindet sich auf einer komplett anderen Flughöhe. Es geht um den Überblick, die Erwartungen und Ziele. Dabei stehen nicht aktuelle Probleme des Arbeitsalltags im Vordergrund. Vielmehr geht es um das Verhalten und die Leistung des Mitarbeitenden über einen längeren Zeitraum. Das Mitarbeitergespräch steht außerhalb der Tagesroutine, geht in die Tiefe und zieht ein Fazit über die Leistung und mögliche Verbesserungen. Laut dem Hernstein Management Report nutzen 88 Prozent der Führungskräfte die Mitarbeitergespräche, um wichtige Themen anzusprechen. Es können Fragen erörtert werden, für die Feedbackgespräche keine Zeit lassen. Acht von zehn Vorgesetzten sehen das Mitarbeitergespräch auch als Motivationsmöglichkeit. Auch bei gutem und ständigem Führungskontakt ist es deshalb sinnvoll, einmal im Jahr ein gründliches Mitarbeitergespräch zu führen. Nur für 15% der für den Hernstein Report befragten Personen bietet das Mitarbeitergespräch keinen Mehrwert.
Keine Zeugnisverteilung
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Das Mitarbeitergespräch darf nicht zu einem Kaffeeplausch oder einer lästigen Pflicht verkommen. Es darf nicht den Charakter einer Zeugnisverteilung haben und schon gar nicht eine Beichte oder ein Einwegbeurteilungssystem sein. Im Laufe des Gesprächs sollen künftige Ziele, Aufgaben und Entwicklungsmöglichkeiten des Mitarbeitenden festgelegt werden. Entsprechend sollte die Qualität der Gespräche sein. Unterstützt wird diese durch eine entspannte Atmosphäre. Das heißt unter anderem auch, die Bürotür zu schließen und das Smartphone auf lautlos zu stellen. Eine Stunde sollte man für das Mitarbeitergespräch mindestens einplanen.
Die fünf zentralen Aspekte des Mitarbeitergesprächs
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Das Mitarbeiterjahresgespräch vereint meist mehrere Aspekte in einem Gespräch. Die fünf wichtigsten bilden dabei:
- die Standortbestimmung (Arbeitssituation, Aufgaben, Befindlichkeit)
- die Mitarbeiterbeurteilung und dessen Selbsteinschätzung (Zielerreichung, Arbeits- und Leistungsverhalten)
- die Zielvereinbarung für die nächste Periode,
- ein Förder- und Entwicklungsplan,
- das Feedback zur Führungsarbeit des Vorgesetzten.
Mitarbeitergespräch eingebracht werden. Zum Abschluss eines Mitarbeitergesprächs ist es üblich, eine Zielvereinbarung schriftlich festzuhalten und von beiden Parteien unterschreiben zu lassen. Mitarbeitergespräche sollten nicht unterschätzt werden. Das Führen dieser Gespräche erfordert Zeit seitens der Führungskraft – auch wegen der nötigen Vorbereitung. Doch diese Investition lohnt sich, sie schafft Klarheit.
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