Diversity Management: Erfolg mit vielfältigen Teams
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In einer zunehmend von Vielfalt geprägten Welt gewinnt Diversität in Unternehmen an Bedeutung. Welche Vorteile bringt „Diversity“ – und wie lässt sie sich im Unternehmen herstellen, leben und managen? Personelle Vielfalt in Unternehmen ist längst mehr als ein Trend oder eine Demonstration moralischer Standpunkte. Sie gilt als entscheidender Faktor für wirtschaftlichen Erfolg, ja sogar als essenzielle Voraussetzung, um in der globalisierten Wirtschaft reüssieren zu können. Voraussetzung ist, dass Unternehmen Inklusion am Arbeitsplatz zielgerichtet managen.
Was ist „Diversity“?
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Der Begriff Diversity (oder deutsch: Diversität) steht für Vielfalt. Er bezeichnet aber auch die Idee, dass jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit Anerkennung, Respekt und Chancengleichheit verdient – und wertvoll ist. Die gezielte Auseinandersetzung mit diesen Unterschieden von Individuen, Kulturen, Lebensstilen, Ausbildungsgraden und Funktionen ermöglicht Unternehmen, diese als strategische Ressource zielgerichtet zu nutzen. Dabei hilft Diversity Management.
Diversity und Vielfalt in Unternehmen
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Diversity Management ist weit mehr als das Schaffen eines Arbeitsumfelds, in dem niemand benachteiligt oder ausgegrenzt wird. Diversity Management ist ein Prozess zur Entwicklung und Implementierung von Strategien, um vielfältige Teams zusammenzustellen und möglichst produktiv zusammenarbeiten zu lassen. Angesichts dieser komplexen Herausforderung profitieren auch kleine Unternehmen von professionellem Diversity-Change-Management. Dieses plant, initiiert, steuert und überprüft die Veränderungsprozesse.
Diversity-Strategien schon fürs Recruiting
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Ein Grundgedanke sollte dabei immer sein: Wir alle sind Teil der Vielfalt, schließlich weisen wir Unterschiede auf. Diese können Reibungen hervorrufen, gleichzeitig bringen Unterschiede verschiedene Stärken mit sich. Deshalb nutzen immer mehr Unternehmen die Vorteile von „inklusiven“ Teams – also Teams, in denen grundsätzlich jede:r willkommen ist. Junge Talente ebenso wie Menschen mit viel Erfahrung, Quereinsteigende, Eltern in Teilzeit, Menschen mit Behinderung.
Diversity-bewusstes Recruiting besteht nicht nur darin, diskriminierungsfreie Stellenanzeigen zu formulieren. Es sollte auf zuvor erarbeiteten Diversity-Umsetzungsstrategien basieren. Tipp: Erwähnen Sie in der Stellenausschreibung, dass Ihr Unternehmen aktives Diversity-Management betreibt und Bewerbungen aus allen Bereichen der Gesellschaft willkommen sind.
Basics für die Diversity-Management-Strategie
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Da es bei Diversity Management um die positive Nutzung von Vielfalt geht, sollte man zu Beginn Ziele definieren, die man erreichen will. Mögliche Ziele für Diversity Management sind:
- Zugriff auf mehr Talente.
- Mehr Innovation und Kreativität dank unterschiedlicher Backgrounds.
- Ein „breiterer Blick“ für Marketing, Produktentwicklung, Geschäftsfelder, Zielgruppenmärkte. Verbesserte Wahrnehmung bei Stakeholdern und Kundschaft.
- Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber.
Kontinuierliche Kommunikation, nach innen wie nach außen, sollte über im Unternehmen gelebte Diversität informieren.
Beteiligte statt Betroffene
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Diversity Management als strategischer Ansatz ist mit Änderungen in der Unternehmenskultur und bei Prozessen verbunden. Für eine langfristig wirksame Implementierung braucht es einen „langen Atem“. Wie bei allen strategischen Maßnahmen ist es vorteilhaft, wenn von Anfang an alle involviert sind. Diversity Management sollte also „Chefsache“ sein, und alle Mitarbeitenden mit einbeziehen. Dadurch werden aus Betroffenen Beteiligte. Eine Sensibilisierung für das Thema erreicht man etwa in Workshops oder Diversity Trainings. Ziel dabei ist es, Gerechtigkeit und Chancengleichheit am Arbeitsplatz zu stärken. Die Teilnehmenden bekommen mehr Bewusstsein für Vielfalt, ihre Auswirkungen auf den Arbeitsalltag und den wirtschaftlichen Erfolg. Diversity Trainings können für einzelne Bereiche vertiefend erfolgen, etwa als interkulturelles Training oder zu Gender Diversity. Auch die Akzeptanz für potenziell polarisierende Maßnahmen – wie etwa eine gendergerechte Sprache – lässt sich in Workshops verbessern.
Ein um Diversity-Ansätze erweitertes Mentoring-Programm hilft ebenfalls, den Vielfalts-Gedanken im Unternehmen zu verankern.
Mehrwert auf unterschiedlichen Ebenen
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Der Nutzen von erfolgreichem Diversity Management ist teilweise bereits in den genannten Zielen enthalten. Weitere Vorteile sind:
- Die Wertschätzung individueller Merkmale erhöht Zufriedenheit, Zusammenhalt und Produktivität der Mitarbeitenden.
- Chancengleichheit motiviert.
- Vielfältige Unternehmen arbeiten reibungsloser und effektiver mit anderen Unternehmen zusammen.
- Die Beteiligung an Organisationen für Diversität und Inklusion kann neue Geschäftsmöglichkeiten und Synergien erschließen.
Factbox:
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Einen Rahmen gibt auch das Österreichische Gleichbehandlungsgebot vor. Es besagt, dass grundsätzlich niemand aufgrund von Geschlecht, Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder Weltanschauung, sexueller Orientierung oder Behinderung benachteiligt werden darf. Im November 2023 wurde die Regelung erweitert und schützt seither u. a. auch pflegende Angehörige. Österreichisches Gleichbehandlungsgesetz:
https://www.oesterreich.gv.at/themen/gesetze_und_recht/frauenfoerderung-und-gleichbehandlung/gleichbehandlung/Seite.1860100.html
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Weiterführende Links
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